GEMA, oder geh ma nicht?
Vorab: Ich halte das Prinzip GEMA nicht grundsätzlich für eine schlechte Sache. Jeder, der ein kreatives Gut erschafft, sollte auch das Recht haben, bei kommerzieller Nutzung seiner Werke durch Dritte entsprechend vergütet zu werden. Wer für jegliche Aufführung und Vervielfältigung seiner Kunst Tantiemen über eine Mitgliedschaft bei der GEMA (oder einer ihrer ausländischen Schwesterverwertungsgesellschaften) generieren möchte, soll und darf das gerne tun.
Leider habe ich in den Jahren meiner Tätigkeit im Musikgeschäft aber die Erfahrung gemacht, dass viele Musiker gar nicht einschätzen können, ob eine GEMA Mitgliedschaft in ihrem Fall auch wirklich sinnvoll ist. Der Teufel sitzt hier wie so oft im Detail und dieses heißt „jegliche Aufführungen“. Die GEMA unterscheidet nämlich nicht zwischen „Unterstützern“ und schlichten „Verwertern“. Zur Kasse gebeten werden am Ende alle im gleichen Umfang. Genau deshalb sollten sich Musiker und Band erst einmal die Frage nach dem Sinn einer GEMA Mitgliedschaft stellen. Vor allem wenn sie sich abseits vom Mainstream in einer subkulturellen Szene bewegen, die nicht zuletzt auch durch ihre gegenseitige Unterstützung lebt. In diesem Fall ist eine GEMA Mitgliedschaft keinesfalls der heilige Gral und kann schnell ärgerlich und sogar hinderlich bei der Umsetzung ihres Karriereplans sein. Bei Gesprächen mit GEMA Vertretern, die bisweilen bei kleinen Kneipenkonzerten auftauchen, um dort neue Mitglieder zu rekrutieren, erfährt man natürlich nichts über mögliche Nachteile. Als Musiker würde man in jedem Fall nur davon profitieren, so heißt es und dafür haben sie im Gespräch auch gute Argumente. Das haben Versicherungsvertreter und Drückerkolonnen aber auch.
Was denn nun? GEMA Ja, oder Nein?
Die Frage, ob man diesem Verein nun beitreten sollte oder nicht, lässt sich jedenfalls nicht pauschal mit Ja,- oder Nein beantworten. Auf eine GEMA Mitgliedschaft zu verzichten, bedeutet aber NICHT, dass man seine Kunst und Musik für lau raushauen soll oder muss. Es geht in dieser Debatte nicht um „kostenlos Kultur“ oder um den Verzicht auf Rechte am eigenen Werk. Man braucht die GEMA weder, um mit seiner Musik (irgendwann, vielleicht) mal Geld verdienen zu können, noch, um die Rechte an seinem geistigen Eigentum zu wahren, oder für eine Nutzung entsprechend entlohnt zu werden. Die Urheberschaft eines Werkes kann einem niemand nehmen. Sollte sich tatsächlich mal irgendein Dritter mit fremder Kunst eine goldene Nase verdienen und/oder diese entgegen der Intention, oder den Willen des Künstlers nutzen, dann hilft oft bereits eine stinknormale Rechtsschutzversicherung, ein halbwegs vernünftiger Anwalt, sowie eine entsprechende Urheberrechtsklage(androhung).
GEMA Mitgliedschaft – für Musiker Fluch oder Segen?
Das Verwerter keine Freunde der GEMA sind überrascht sicher wenig, wie sieht es aber bei Musikern aus? Ohne euch jetzt durch unzählige Pros und Kontras dieser seit Jahren heiß geführten Debatte wühlen zu müssen, stellt euch zur Orientierung einfach mal den folgenden 5 Aussagen:
[ ] Ihr seid eine “lediglich“ lokal/regional oder maximal national bekannte Band
[ ] Ihr seid für jede Unterstützung dankbar die es euch ermöglicht, euren Bekanntheitsgrad zu erweitern
[ ] Ihr verkauft nicht mehr als eine dreistellige (mit Geduld und Spucke vielleicht untere bis mittlere vierstellige) Stückzahl eurer Demo CDs und Alben
[ ] Ihr spielt weniger als ~60 Shows pro Jahr
[ ] Euer Ziel ist es, euch mittel/langfristig in einer bestimmten Szene zu etablieren, um aus der Masse an Bands inmitten von 2738373749 Facebook und Instagram Accounts hervorzustechen.
Wenn ihr bei wenigstens zwei dieser fünf Punkte Übereinstimmungen findet, dann könnte es sein, dass euch eine GEMA Mitgliedschaft mehr schadet als hilft, da sie euch u.U. daran hindert (oder es zumindest unnötig erschwert), über dieses Stadium hinauszukommen.
Warum? Weil aufgrund einer GEMA Mitgliedschaft potentiell hilfreiche Unterstützer dafür bezahlen müssen, wenn sie euch mit bestimmten Aktivitäten unterstützen. Klingt komisch, ist aber so. Es mag zwar Musikszenen geben, wo eine uneigennützige Unterstützung Dritter so unwahrscheinlich ist, wie ein Ave Satanas des Papstes. Aber reden wir mal konkret von der (Underground) Metal Szene. Eine Szene, die seit 30 (und mehr) Jahren nicht zuletzt vom gegenseitigen Support lebt und auch deswegen so floriert, weil es immer wieder genug Verrückte gibt, die diese Szene aus Idealismus unterstützen. Sei es als Label, als Veranstalter, als Podcast oder Radio DJ, als Betreiber einer Website, Mailorders, Fanzines, oder was es sonst noch alles gibt. Natürlich gibt es auch schwarze Schafe. Aber in der Größenordnung dieser Szene ist noch kein schwarzes Schaf am künstlerischen Eigentum einer Band oder Musikers unverdient reich geworden, nur weil diese nicht in der GEMA waren. Andersrum ist auch noch keine Band (auf die die oben genannten Kriterien zutreffen) zu nennenswerten Einkünften gekommen, nur weil sie in der GEMA war.
Werfen wir also mal einen Blick auf ein paar Situationen aus dem „Alltag“ einer ambitionierten Underground Band, in denen eine GEMA Mitgliedschaft eher hinderlich ist. Ein nahe liegendes erstes Beispiel:
• Podcasts
Da sitzt also so’n Typ wie ich, der Bands unterstützen will die er geil findet und die seiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Ich veröffentliche also einen Podcast, der weder direkt noch indirekt Einnahmen generiert. Im Gegenteil, er kostet etwas. Equipment, Server und Hosting Gebühren und natürlich die entsprechende Zeit für das Engagement. Das alles mach ich aber gern, denn diese Musik und Szene ist mein Hobby. Nun ist dieser Podcast (oder eben ein anderer) vielleicht der heißeste geile Scheiß und ihr wollt mit eurer Band auch unbedingt dabei sein. Ihr kommt also zu mir und sagt: „Hey du Super Typ, kannst du in deiner Sendung nicht auch mal unsere Band vorstellen? Das wäre total cool …. wir sind allerdings bei der GEMA.“ Woraufhin ich leider nicht anders kann, als zu antworten: „Sorry, dann geh’ma wieder nach Hause!“
Warum? Weil ich in dem Fall nämlich gezwungen wäre (also dafür, dass ich einen Song von euch vorstelle), eine Kack Lizenz von der GEMA erwerben zu müssen. Eine Lizenz, die so beschissen ist, dass es das Prinzip dieses und eines Podcasts schlechthin, bisweilen ad absurdum führt. Mit dieser Lizenz darf ich nämlich:
• keine Kapitelmarker in diesem Podcast verwenden
• nur maximal 75% des Podcasts überhaupt mit Musik befüllen. Den Rest dann also schweigen (?) oder labern? (Wer will das? Als ob es nicht schon genug Laberpodcasts gibt ^^)
• euren Song sowieso nur zu maximal 50% ausspielen (WTF!)
• und ich MUSS dann auch noch permanent hinein moderieren. Gut, das mach ich bisweilen eh, aber das hat bei uns im konkreten Fall andere Gründe
Realitätsfremde Lizenzbedingungen
Jetzt kommts: Für diese realitätsfremde Kack Lizenz, darf ich dann der GEMA wahlweise 10 oder 30 Euro pro Monat Lizenzgebühr zahlen. Und zwar solange, wie es den Podcast gibt und auch nur eine Episode verfügbar ist. Wie lange wird das wohl beim Medium „Podcast“ sein, welches sich u.a. ja auch durch seine dauerhaften Verfügbarkeit definiert?
Mal davon abgesehen, dass wir die anderen Restriktionen sowieso nicht erfüllen (es gibt noch ein paar mehr ^^), wären damit z.B. seit unserer ersten Folge bisher wahlweise 1680,- oder gar 5040,- Euro GEMA Gebühr angefallen. Darüberhinaus enthalten die Lizenzbedingungen einige unklar formulierte Bedingungen, die wörtlich genommen schon aus rein technischer Sicht nicht mit dem Medium Podcast vereinbar sind bzw. dem entgegen stehen. Damit fehlt eine abschließende Rechtssicherheit über die grundsätzliche Gültigkeit dieser „Podcast Lizenz“, was wiederum die Gefahr birgt stattdessen als „Online Lizenz“ Nehmer für „Audio-on-Demand“ Inhalte eingestuft zu werden. Das wiederum schlägt dann gleich mit 1200 Euro pro Jahr zu Buche und ist dabei noch auf maximal 1250 Zugriffe/Downloads im Monat begrenzt, was das Risiko eines unkalkulierbaren Lizenzverstoßes mit sich bringt.
Also nur falls sich jemand fragt, warum das Konzept eines reinen Musikpodcasts wie unserer hierzulande nicht (mehr) sehr weit verbreitet ist …
Wer jetzt denkt: Na das Geld geht doch dann wenigstens an die von euch vorgestellten Bands, das ist doch ein Klasse Support. Pustekuchen. Die GEMA verkauft uns diese Lizenz nämlich „pauschal“. Ohne Belege darüber, was wir jetzt genau gespielt haben. Die Kohle wird praktischerweise einfach auf alle Musiker im GEMA Katalog aufgeteilt (also ca. 2 Millionen) und zwar nach den Anteilen, die diese Musiker am Gesamtkatalog der GEMA haben. Geil oder? Ich spiele also eure Songs, bleche dafür 10, 30 oder gar 100 Euro pro Monat und ausgeschüttet wird dieses Geld dann (abzüglich Verwaltungsgebühr) zum größten Teil an große Produzenten wie Bohlen, Siegel, WeißderGeier. Wenn wir nun aber eh schon so viel hinblättern müssen, könnten wir genauso gut auch einfach die fetten Mainstream Bands abfeiern. Das würde uns wahrscheinlich nicht nur mehr Hörer bringen als mit dieser „Randgruppen Show“, sondern wir könnten (und dürften) dann sogar reguläre Einnahmen mit dem Podcast generieren (Werbung, Merchandise, Bestechungsgelder, was weiß ich). Dies ist aber nicht Sinn und Zweck dieses Podcasts, also gibts für uns unter diesen Bedingungen und angesichts der Risiken leider nur eine handhabbare Lösung: GEMA Bands müssen leider draußen bleiben.
Fun Fact: In Ländern außerhalb des Einflussbereiches von GEMA & Co, sowie in Ländern mit einer rechtlich sogenannten „Fair Use“ Regelung bei nicht kommerzieller Verwendung, findet man viel häufiger Musik Podcasts wie den Unsrigen in denen massig gute Bands vorgestellt und gespielt werden.
• anderes Beispiel: DIY Konzerte
Stellen wir uns vor, Klaus Schmidt organisiert ein schickes Underground Konzert in seiner Scheune. So aus reiner Begeisterung gepaart mit etwas Idealismus. Er ist also kein professioneller Veranstalter, Club o.ä., der irgendeine verpflichtende GEMA Jahreslizenz hat. Klaus will einfach nur ne geile Party, dabei ein paar Bands unterstützen und hat für diesen Zweck sogar etwas Budget bereitgestellt. Jede Band ist an dieser Stelle sicher froh, wenn am Ende eben nicht nur Sprit und Freibier, sondern auch mal 100, 200 oder 300 Euro für die Bandkasse rausspringen. Ihr verhandelt also hart mit Klaus und jede Seite kalkuliert an ihrem Limit. Es kommt zu einer Einigung und alles ist gut. Bis Klaus nach dem Konzert eine GEMA Rechnung bekommt und im Nachhinein weitere 200-300 Euro locker machen darf. Wenn ihr am Ende des Jahres von diesem Betrag anteilmäßig was von der GEMA ausgeschüttet bekommt, habt ihr dann an diesem Konzert „hintenrum“ etwas mehr verdient. Chapeau. Klaus allerdings hat dann das doppelte von dem zahlen müssen, was er sich eigentlich leisten konnte. Wie oft wird er solche Veranstaltungen wohl in Zukunft noch machen?
Okay, vielleicht ist die Situation etwas konstruiert, denn so unwissende und komplett autark agierende Veranstalter gibts wohl kaum (noch). Wenn Klaus nun also schlau ist und das bereits vorab in seiner Budgetplanung berücksichtigt, wird er euch aber entweder für sein cooles Hinterhof Festival gar nicht erst buchen, oder er wird entsprechend weniger Kohle für Gagen aufwenden können. Das ist dann aber auch wieder scheiße.
• CD Sampler
Seit man Promo Sampler größtenteils gratis von Labels und Magazinen hinterhergeschmissen bekommt und man sich quer durch unzählige Playlisten auf Youtube oder Spotify hören kann, kauft heutzutage eh kaum noch jemand einen CD Sampler mit Bands der oben eingegrenzten Klientel. Mit euch „hinter eurem Rücken“ also irgendwie Geld verdienen zu können, ist ziemlich unwahrscheinlich.
Doch selbst für Sampler, die kostenlos verteilt werden, wird für jede gepresste CD eine Gebühr fällig, sobald die Bands GEMA Mitglied sind. Wer nun also einen solchen Sampler produzieren lässt, der muss zusätzlich zu den Presswerkkosten noch 0,62 € pro gepresster CD an die GEMA berappen. Das ist übrigens auch der Grund, warum bestimmte Magazine bisweilen nur Bands auf ihren Sampler nehmen, die nicht GEMA Mitglied sind (oder sich aber verpflichten, ihre GEMA Gebühr selbst zu bezahlen). Dabei wolltet ihr doch unbedingt mit einem Song auf den neuen Sampler von „MegaMetalMagazin“. Das wäre euch als Werbemaßnahme sogar 500 Euro wert gewesen, weil dieses Magazin echt viele Leser und neue Hörer erreicht. Aber im Fall einer GEMA Mitgliedschaft müsste das Magazin dann ja wiederum 500-700 Euro (je nach Auflage auch mehr) an die GEMA abdrücken, was die Bereitschaft euch den Platz auf dem Sampler zu geben, verständlicherweise deutlich mindert.
• Ein Deal bei einem kleinen Szene Label
Und jetzt stellt euch zu guter Letzt noch vor, es findet sich jemand, der bereit ist, euch einen Zuschuss zur Pressung eures Albums oder gar den Studiokosten zu bezahlen. Vielleicht auch nur wenigstens anständige Promoarbeit bietet und eine gute Vertriebslogistik hat um eure CD so gut wie möglich unter die Leute zu bringen. Viele kleine Labels sind hier mit viel Idealismus unterwegs und finanzieren die Labelarbeit sogar neben ihrem Hauptberuf als reines Hobby. Im Falle der GEMA Mitgliedschaft einer Band müssen diese Leute ihr Engagement allerdings doppelt bezahlen. Ein Label als Auftraggeber wird nämlich bei einer Auflage von sagen wir 500 oder 1000 CDs und einem Endverkaufspreis der CD von sagen wir 10-12 Euro zusätzlich zu den Presswerkskosten nochmal mit weiteren 1,00 bis 1,20 pro gepresster CD von der GEMA zur Kasse gebeten. Und das nicht, weil die GEMA so ein schlimmer Verein ist, sondern weil IHR als Band mit eurer Mitgliedschaft die GEMA beauftragt habt (!), für jegliche Aufführung und Vervielfältigung Tantiemen einzutreiben. Dazu zählt dann eben auch das kleine Label, welches ihr händeringend gesucht habt, um etwas Unterstützung bei eurer CD Veröffentlichung zu haben.
Für die ~1000 Euro, die das Label in dem Fall an die GEMA zahlen muss, könnte man übrigens locker eine massive Werbekampagne starten, z.B. eure Videos auf Youtube promoten, Songs in kurativen Playlists auf Streaming Plattformen platzieren und sogar ganzseitige Anzeigen in einem Szene relevanten Print Magazin eurer Wahl schalten. Wir reden hier von einer Summe, mit dem ein kleines Label richtig dolle Sachen machen könnte, um euch nach vorn zu bringen. Wie gesagt. Könnte. Die Kohle ist dann ja leider erstmal weg :/. Im schlimmsten Fall zieht das Label sein Angebot zurück, denn mit CD Verkäufen einer Underground Band ist anno 2020 nicht mehr wirklich ein Blumentopf zu gewinnen. Alternativ müsstet ihr auf bestimmte Promoaktivitäten verzichten, oder sämtliche, durch GEMA Gebühren verursachte, Zusatzkosten für Promoaktivitäten und Pressung selber tragen. (Die obligatorische GEMA Meldung im Presswerk ist übrigens keine Mitgliedschaft, das verwechseln Einige).
Wenn es aber sowieso darauf hinausläuft, dass ihr entweder auf Dinge verzichten oder sie selbst zahlen müsst, welchen Sinn macht es dann noch, Mitglied zu sein?
Ein Paradoxon
Schlussendlich muss man sich mal folgendes vor Augen halten: Bands und Musiker veröffentlichen ihre Songs und Alben für bestenfalls 0,0004 Euro pro Stream bei gewinnorientierten Unternehmen wie Spotify & Co, weil man dort möglicherweise 50 Leute mehr erreichen kann. Gleichzeitig müss(t)en aber durch eine GEMA Mitgliedschaft potentielle Unterstützer im direkten Umfeld der eigenen Szene tief in die Tasche greifen, wenn sie der Band zu mehr Reichweite und Relevanz verhelfen (wollen).
Ein Fazit?
Entscheidet selbst. Es gibt natürlich Musiker und Bands, bei denen eine GEMA Mitgliedschaft sinnvoll ist. Bands die sich aus verschiedenen Gründen und unter Berücksichtigung der vorhandenen Einschränkungen bewusst dazu entschieden haben. Bei bestehenden Werks- oder Verlagsverträgen kann z.B. eine Mitgliedschaft durchaus nützlich sein. Ab einer gewissen Größe der Band sowieso. Die GEMA Mitgliedschaft ist und bleibt aber unterm Strich nur eine Option um für seine geschaffene Kunst etwas vergütet zu werden. Es ist aber bei weitem nicht die einzige und vor allem nicht die einzig Wahre, auch wenn einem das eifrige GEMA Verfechter glauben machen wollen. Dieser Dogmatismus trifft vielleicht auf weite Teile des Musikgeschäfts, vor allem im marktdominierenden Pop und Unterhaltungssektor zu. Die Metal Szene ist aber nunmal nur ein kleiner Teil des Ganzen und der Independent/Underground Sektor abseits der Majors ein sehr spezieller noch dazu.
Musikerverbände, Popbüros und Künstlervereine, die oft als Anlaufstelle für Hilfe,- und Rat suchende junge Bands dienen, haben aber bisweilen keinen Einblick in die Besonderheiten von Underground Kulturen in Subgenres und können daher auch nur allgemeine Empfehlungen aussprechen. Oft werden solche Anlaufstellen von mehr oder weniger namhaften/erfolgreichen ex-Musikern oder Produzenten vertreten, was Erfahrung verspricht und Vertrauen weckt. Leider kennen auch diese, durch den eher positiven Verlauf ihrer Karriere, oft nur die Vorteile einer GEMA Mitgliedschaft. Ohne das sie es böse mit euch meinen: aber wie kann deren Empfehlung wohl nur aussehen?
Über den Autor:
Kai, seit fast 30 Jahren im Musikgeschäft unterwegs. Davon den größten Teil als Musiker mit immerhin 8 veröffentlichten Alben und CDs sowie einigen hundert Shows und Konzerten im In,- und Ausland. 25 Jahre Redakteur/Herausgeber von Szene Publikationen, 7 Jahre Label Arbeit (u.a. Promotion und PR). Last but not least lassen sich auch noch 1-2 Jahre als Veranstalter von Konzerten und Festivals zusammen kratzen. Dies alles in der Metal,- und dort vornehmlich der Undergroundszene. Ich war und bin als Musiker übrigens kein GEMA Mitglied und habe in all den Jahren auch nichts vermisst, was mir eine solche Mitgliedschaft hätte geben können.
3 Pings
[…] reiner Musikpodcast gibt die deutsche Metal Podcast Landschaft ja leider, auch aufgrund diverser GEMA Problematiken, anno 2020 nicht (mehr) viel her. Wenn man den Überblick über zahlreiche online Webradios […]